09.11.2015
10:56

Grießbrei forever!

Grießbrei forever

 

In einem kleinen Dorf tief in Sachsen-Anhalt betreibt Herr Bischof mit seiner Schwester eine alte Wassermühle mit bemerkenswerten Enthusiasmus. Eins vorweg: Grießbrei ist sicherlich eine leckere Angelegenheit, aber Grieß ist nicht gleich Grieß. Wer hier keinen Dunst hat sollte weiterlesen....

 

Schon von weiten kann man die hoch aufragenden Natursteinmauern sehen. Etwas verwunschen, eingebettet in die Hügel des Vorharzes, steht die Mühle und überragt die Häuser des Dorfes. Es ist diese typische Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts, zweckmäßig, aber nicht lieblos. Große Fenster mit groben Kittfugen machen die Räume hell. Altes Holz, geschunden, verströmt diesen warmen Geruch wie es nur altes Holz kann. Das ganze Gebäude scheint in Bewegung. Vom Wasser getrieben vermitteln zahllose Transmissionsriemen über Wellen und Lager die Kraft des Wassers bis in die letzten Winkel des Gebäudes. Die Vibrationen sind stark genug, um bei langen Belichtungszeiten für eine latente Unschärfe zu verursachen. Die Katze scheint das nicht zu stören. Ihre Sinne wissen das Maschinenbeben vom Mäusebeintrippeln zu unterscheiden. Zur Zeit scheint sie allerdings nichts alarmierendes zu Bemerken und verbringt den Tag mit dem Reiben ihrer Ohren.

Man wird freundlich empfangen. Wer hier sein Mehl kauft, weiß was er am Kuchen hat. Um es mit einem Zitat zu sagen: "warm und gut und schön"

Doch nun zum Wichtigsten; das Rezept für echt guten Grießbrei das einem vor Rührung die Tränen kommen:

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In einem Topf einen schönen großen Löffel Butter erhitzen, zwei große Löffel Zucker dazugeben und das Ganze bei geringer Hitze schnurzeln lassen bis es braun wird. Nun mit einer halben Tasse Wasser ablöschen.

Einen halben Liter gute (!) Milch dazugeben und zusehen wie die braune Farbe des karamelisierten Zuckers in der Milch lustige Spiralen bildet.

Einen Hauch Zimt!

Aufkochen lassen. Und nun, das große Finale, Grieß vom Herrn Bischof. Nicht zu viel! Es muss sich beim Kochen noch zu flüssig anfühlen. Zügig mit dem Schneebesen unterrühren. Gas ausmachen, Deckel drauf und 10min stehen lassen.

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Ich bitte um Rückmeldungen und Fotos von Gesichtern die irgendwie unerreichbar im Grießbreihimmel verschwinden.

Und Alle, die bis hier durchgehalten haben der Entscheidende Tip: Wassermühle Bischof in Meisdorf, in der Nähe von Quedlinburg in Sachsen-Anhalt. Nicht weitersagen!

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